04.03.2025

Gemeinsam zum Erfolg: Die Zukunft des Bauprojektmanagements

Wie können wir Bauprojekte effizienter und erfolgreicher gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des zweitägigen Intensivkurses «integral digital: Projektmanagement in der Praxis», der am 4. und 5. März 2025 im Büro der Righetti Partner Group AG (RPG) in Zürich stattfand. Der von der SIA organisierte Kurstag zog Fachleute aus der Baubranche an, die sich über die neuesten Methoden im Projektmanagement weiterbilden wollten.

 

«Viele Teilnehmende hatten wenig Erfahrung in der Selbstorganisation und kämpften mit offenen Pendenzen und der Koordination von verschiedenen Projekten,» berichtet Evelyne Jost, Referentin und Expertin in digitalem Projektmanagement *bei der RPG.

Wie können wir nun komplexe Aufgaben in Bauprojekten als Team bewältigen und dabei die Übersicht behalten? 

Eine mögliche Methode, die im Kurs vermittelt wurde, ist die aktive Projektsteuerung durch eine Prozesswand. Diese Methode bietet eine klare Übersicht darüber, was wann zu tun ist und welche Prioritäten gesetzt werden müssen. Der Aha-Moment: Ein digitales Tool kann den Alltag erleichtern, aber die physische Übersicht und Steuerung sind entscheidend.

Effektive Projektsteuerung

Das Festlegen von Meilensteinen und das gemeinsame Besprechen jeder zu liefernden Aufgaben kann nur am grossen Tisch erfolgen. Wenn alle vom Gleichen reden, entstehen weniger Missverständnisse und durch die offene Kommunikation weiss man auch, wieso oder mit wie vielen Ressourcen die anderen Projektteilnehmenden am Projekt arbeiten.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

In Projektteams rund ums Bauen werden wenig bis keine Reflexionen nach einem Projekt eingeplant. Wie können wir unseren Alltag, unsere Kosten und unsere Ressourcen richtig einteilen und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess etablieren? Durch regelmässige Reflexion und Anpassung der Methoden und Prozesse könnte hier ein Fortschritt passieren.

Die Rolle der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat vieles komplizierter gemacht, aber auch neue Möglichkeiten eröffnet. Ein digitales Tool kann nur hilfreich sein, wenn alle den Umgang damit verstehen. Die vielen verschiedenen digitalen Tools, die vor lauter Möglichkeiten zu unübersichtlichen oder unterschiedlichen Skills und Anforderungen Labyrinthe darstellen, können überwältigend sein. Deshalb ist es entscheidend, dass die physische Übersicht und Steuerung im Vordergrund stehen.

Vielfältige Schulungsangebote

Zwei Teilnehmende hatten sich angemeldet, weil sie bereits mit der RPG zusammengearbeitet hatten, und von den verschiedenen Methoden, die wir anwenden, profitieren konnten. Dies freute uns sehr! Die RPG bietet jährlich vier SIA-Schulungen an, teilweise mehrfach. Warum ist es wichtig, Schulungen vor Ort durchzuführen? Weil man live sehen kann, wie bei uns die Prozesswände in den Meetingräumen hängen – Projekte, die jetzt am Tun sind. Weitere Schulungen umfassen operatives Projektmanagement, methodisches Projektmanagement, einen zweitägigen Intensivkurs und die Kernelemente der BIM-Methode (digitales Projektmanagement).

Fazit: Drei zentrale Erkenntnisse

  • Spielregeln im Team: Wann trifft man sich, wie kommuniziert man, macht man Workshops, wer trägt welche Verantwortung?
  • Prozess aktiv steuern: Entscheidungen treffen, herbeiführen und Meilensteine setzen (vom Push- ins Pull-Prinzip).
  • Gemeinsames Ziel: Alle arbeiten auf dasselbe Ziel hin, offene Kommunikation, Vertrauen und Verständnis in der Zusammenarbeit.

Warum geben wir unsere Kernkompetenz, die Prozesswand-Methode weiter?

Weil sie gut funktionieren und wir überzeugt sind, dass wir nur weiterkommen, wenn wir unser Wissen teilen. Wir setzen uns leidenschaftlich für die Weiterentwicklung der Baubranche ein. Deshalb teilen wir unser praxisnahes Wissen und unsere Erfahrungen aus Projekten mit komplexen Anforderungen und fördern eine offene und reibungslose Kommunikation.

 

 

*Was versteht man unter digitalem Projektmanagement?

Digitales Projektmanagement baut auf den Grundsätzen des agilen Projektmanagements auf. Dabei werden die Möglichkeiten der gemeinsamen Kommunikation, Visualisierung und Integration von maschinenlesbaren Informationen für eine optimale Zielerreichung genutzt. Dies erfordert eine gute Zusammenarbeit und eine gemeinsame Prozessgestaltung.

 

Zum Artikel als PDF

Text: Sophia Ender. Review Kurs: «integral digital: Projektmanagement in der Praxis»